Verschärfung des Umweltstrafrechts 2025

7be664b4 bdd1 4b0e 98a0 1630e2085564

Am 17. Oktober 2025 legte das Bundesjustizministerium einen Referentenentwurf zur Umsetzung der EU-Richtlinie über den strafrechtlichen Schutz der Umwelt vor. Die Richtlinie, die bis Mai 2026 in nationales Recht umgesetzt werden muss, zielt darauf ab, Umweltkriminalität europaweit wirksamer zu bekämpfen und die Durchsetzung des Umweltrechts zu stärken. Der Entwurf sieht tiefgreifende Änderungen im Strafgesetzbuch, im Nebenstrafrecht und im Ordnungswidrigkeitenrecht vor – mit weitreichenden Konsequenzen für Unternehmen, Behörden und die juristische Praxis.

„Verschärfung des Umweltstrafrechts 2025“ weiterlesen

Historisches Gutachten des Internationalen Gerichtshofs: Staaten müssen Klimaschutzverträge einhalten

Umwelt klima gebäude menschen europa

Am 23. Juli 2025 hat der Internationale Gerichtshof (IGH) ein bahnbrechendes Gutachten veröffentlicht, das die völkerrechtlichen Verpflichtungen von Staaten im Kampf gegen den Klimawandel klarstellt. Das Gutachten, das auf Anfrage der Generalversammlung der Vereinten Nationen erstellt wurde, betont die rechtliche Bindung von Staaten an Klimaschutzabkommen und die Konsequenzen bei Nichteinhaltung. Dies ist ein Meilenstein im internationalen Klimaschutzrecht und könnte weitreichende Auswirkungen auf die globale Klimapolitik haben … wenn man es nicht ignoriert.

Für weitere Informationen und Details können Sie das vollständige Gutachten des Internationalen Gerichtshofs hier einsehen.

„Historisches Gutachten des Internationalen Gerichtshofs: Staaten müssen Klimaschutzverträge einhalten“ weiterlesen

Abgrenzung zwischen Irreführung und zulässiger Werbung bei Umweltangaben

Greenwashing umwelt werbung

„Recycelt sich selbst“ – eine Formulierung, die dem ökologisch sensibilisierten Verbraucher ein Höchstmaß an Nachhaltigkeit suggeriert. Doch handelt es sich dabei um eine zulässige werbliche Vereinfachung oder um eine unzulässige Irreführung über Umwelteigenschaften eines Produkts?

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hatte sich in einer aktuellen Entscheidung mit der rechtlichen Bewertung einer solchen Werbeaussage auseinanderzusetzen und dabei nicht nur die Grenzen zulässiger Umweltwerbung präzisiert, sondern auch grundsätzliche Maßstäbe für die Anwendung der UGP-Richtlinie und der Verordnung (EU) 1169/2011 gezogen.

„Abgrenzung zwischen Irreführung und zulässiger Werbung bei Umweltangaben“ weiterlesen

OLG Hamm zum Scheitern der Individualklage gegen RWE wegen Klimaschäden

98a58e13 9bf2 4160 8d21 e61f9516dbba

Eigentumsschutz und Klimahaftung: Mit Beschluss vom 28. November 2023 (Az. I-5 U 15/21) hat das Oberlandesgericht Hamm in dem Verfahren „Lliuya gegen RWE“ über eine der prominentesten Klimaklagen in Europa entschieden – und diese Idee einer „Klimawandelschaden-Klage“ auf der Ebene des deutschen Zivilprozessrechts im Allgemeinen (noch) scheitern lassen, dabei aber zugleich den Weg bereitet.

Der Kläger, ein peruanischer Landwirt, hatte gegen den Energiekonzern Schadensersatz geltend gemacht, weil die von RWE emittierten Treibhausgase zur Gletscherschmelze beigetragen hätten, wodurch sein Eigentum in Huaraz durch einen möglichen Gletscherseeausbruch konkret gefährdet sei. Das Gericht wies die Klage unter Verweis auf die fehlende hinreichende Substantiierung des geltend gemachten Eigentumseingriffs zurück, ließ jedoch zugleich offen, ob eine deliktische Haftung für Beiträge zur globalen Erwärmung dem Grunde nach denkbar ist. Damit bleibt das Verfahren ein bemerkenswerter Prüfstein für die Grenzen der Zivilrechtsdogmatik im Zeitalter des Anthropozäns und wird nicht zu Unrecht auch positiv aufgenommen.

„OLG Hamm zum Scheitern der Individualklage gegen RWE wegen Klimaschäden“ weiterlesen

Umweltkriminalität im Kreis Heinsberg: Ein Skandal von gigantischem Ausmaß?

0bcdfa79 d251 4502 b04e a0faa1357078

In unserem benachbarten Kreis Heinsberg hat sich womöglich ein handfester Umweltskandal ereignet, der nicht nur regionale, sondern auch überregionale Aufmerksamkeit auf sich zieht. Was zunächst nach einem lokalen Fehltritt aussah, offenbart sich zunehmend als mögliches Netzwerk organisierter Umweltkriminalität.

„Umweltkriminalität im Kreis Heinsberg: Ein Skandal von gigantischem Ausmaß?“ weiterlesen

OLG Karlsruhe zur Strafbarkeit von Straßenblockaden

2ccf1e2b 7dae 4f8c a755 ed4b38d65e03

Das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe hat mit Urteil vom 4. Februar 2025 (Az. 2 ORs 350 SRs 613/24) eine wichtige Entscheidung zur strafrechtlichen Beurteilung von Straßenblockaden getroffen. Die Frage, ob sich Klimaaktivisten durch Blockaden des Straßenverkehrs strafbar machen, ist seit Jahren Gegenstand intensiver juristischer und gesellschaftlicher Debatten.

Im Zentrum der Entscheidung stand der Tatbestand der Nötigung (§ 240 StGB), insbesondere die Abgrenzung zwischen psychischem und physischem Zwang sowie die verfassungsrechtlich gebotene Abwägung zwischen Versammlungsfreiheit (Art. 8 GG) und den Rechten unbeteiligter Dritter. Das OLG Karlsruhe hob eine Freisprechung des Landgerichts Freiburg auf und bejahte eine Strafbarkeit der Blockierer.

„OLG Karlsruhe zur Strafbarkeit von Straßenblockaden“ weiterlesen

Verstoß gegen das Myanmar-Embargo

42b56547 d5a3 4436 91c2 e84332de0115

Die Einhaltung wirtschaftlicher Sanktionsmaßnahmen ist ein essenzieller Bestandteil der europäischen Außenpolitik. In einer aktuellen Entscheidung (3 StR 373/21) vom 25. November 2024 befasste sich der Bundesgerichtshof (BGH) mit dem gewerbsmäßigen Verstoß gegen das Einfuhrverbot für Teakholz aus Myanmar, das durch die Verordnung (EG) Nr. 194/2008 erlassen wurde.

Der Fall wirft eine Reihe von rechtsdogmatischen Fragen auf, insbesondere zur Strafbarkeit nach deutschem Recht, zur Zurechnung von Beihilfehandlungen sowie zur Einziehung von Taterträgen.

„Verstoß gegen das Myanmar-Embargo“ weiterlesen

PFAS: Die unsichtbare Umweltkrise, gestützt durch massive Lobbyarbeit

74ba6e77 5576 49bb b230 af1e1a88f7ef

PFAS-Chemikalien, auch bekannt als „Ewigkeits-Chemikalien“, sind eine der größten Umweltbedrohungen unserer Zeit. Sie finden sich in alltäglichen Produkten wie beschichteten Pfannen, Regenjacken und sogar in Solarzellen. Doch hinter ihrer Nützlichkeit verbirgt sich eine ökologische und gesundheitliche Katastrophe, deren Ausmaß immer deutlicher wird.

Neue Recherchen legen nahe, dass die Kosten zur Sanierung der durch PFAS verursachten Schäden in Europa Hunderte Milliarden Euro erreichen könnten. Im Folgenden geht es um die Hintergründe der Verschmutzung, die finanziellen Folgen und die von Journalisten aufgedeckte intensive Lobbyarbeit der Chemieindustrie, die das Problem verschärft.

„PFAS: Die unsichtbare Umweltkrise, gestützt durch massive Lobbyarbeit“ weiterlesen

Copernicus-Klimareport 2024

950f275f a01e 4ec8 b138 e262c0092262

Der Copernicus-Klimareport 2024 bietet eine detaillierte Analyse der globalen Klimaentwicklung und hebt die drängendsten Herausforderungen des Klimawandels hervor. Der Bericht dokumentiert beispiellose Veränderungen im globalen Temperaturmuster und liefert wichtige Daten über die sich beschleunigenden Auswirkungen des menschgemachten Klimawandels.

„Copernicus-Klimareport 2024“ weiterlesen

Emissionshandel: Chancen, Herausforderungen und kriminelle Gefahren

79363aab 6818 4000 8eaf 8d7b8120406e

Der Emissionshandel ist ein zentrales Instrument der Klimapolitik, das Marktmechanismen nutzt, um den Ausstoß von Treibhausgasen (THG) zu begrenzen. Mit dem Europäischen Emissionshandelssystem (EU-ETS) hat die Europäische Union ein weltweit führendes Modell etabliert, das zur Erreichung der Klimaziele beiträgt. Doch trotz seiner Bedeutung birgt der Emissionshandel auch Risiken für Straftaten, insbesondere Betrug und Steuerhinterziehung, die das Vertrauen in das System und dessen Effektivität untergraben können.

„Emissionshandel: Chancen, Herausforderungen und kriminelle Gefahren“ weiterlesen